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Ausgestorbene TierartenFeatured

Der Elefant lebte bis 600 n. Chr. in Tunesien

Vielen ist bekannt, dass einst der karthagische Feldherr Hannibal Barkas (geboren um 247 v. Chr. in Karthago, gestorben-183 v. Chr. in Bithynien (heute Türkei)) mit 50.000 Soldaten, 9.000 Reitern und 37 Kriegselefanten über die Alpen gezogen ist und mehrfach das römische Reich angegriffen hat. Was allerdings kaum jemand weiß, ist die Tatsache, dass der Elefant tatsächlich in freier Wildbahn auf tunesischem Boden gelebt hat.

Hannibals Zug über die Alpen
Hannibals Zug über die Alpen

Es handelt sich zum einen um die Art der afrikanischen Savannen-Elefanten (Loxodonta africana) und zum anderen um den Waldelefanten (Loxodonta africana cyclotis). Der etwas kleinere Waldelefant ist im Gegensatz zu früheren Annahmen eine eigene Spezies, wie genetische Studien der Harvard Medical School aus den Jahren 2002 bis 2010 gezeigt haben. Diesen Studien nach haben sich beide Tierarten genetisch vor etwa 3-5 Millionen Jahren getrennt.

Der afrikanische Elefant und Waldelefanten lebten früher von Nordafrika bis zum Kap der guten Hoffnung in Südafrika. Waldelefanten lebten nach zeitgenössischen Darstellungen (Herodot, Periplus von Hanno, Plinius der Ältere) in den Küstenregionen Marokkos und am Fuß des marokkanischen Atlas sowie im südlichen Tunesien, die Savannenelefanten in den Steppen und Grasflächen der noch nicht desertifizierten Sahara. Das sie in Nordafrika ausgestorben sind, liegt zum einen an der allmählichen Umwandlung der Sahara von einer Wald- und Steppenlandschaft hin zur Wüste, zum anderen speziell in Tunesien durch die Bejagung der Elefanten zum Zweck der Durchführung von Gladiatorenkämpfen in den Amphitheatern des Römischen Reiches und zur Verwendung als Kriegselefanten.

Hannibal: Schlacht mit Kriegselefanten
Hannibal: Schlacht mit Kriegselefanten

Die letzten Elefanten auf tunesischem Boden sind etwa um 600 n. Chr. ausgestorben. Heutzutage leben Waldelefanten nur noch in den Regenwäldern West- und Zentralafrikas vom Senegal bis Uganda, sowie dem Kongobeckens, sie sind stark vom Aussterben bedroht.

Quellen und Bildnachweise:
Wikipedia.fr
Wikipedia.de
tunivoyage.net