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Mobile Laborausstattung für Mikrobiologie an Tunesien ausgeliefert

Das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr (IMB) hat im Oktober eine mobile Laborausstattung für Mikrobiologie an das Rapid Response Team des tunesischen Militärkrankenhauses in Tunis übergeben. Das IMB beteiligt sich an dem Ertüchtigungsprojekt „Deutsch-tunesische Sicherheitskooperation gegen biologische Bedrohungen“. Das Projekt soll Tunesien dabei helfen, sich selbstständig auf Bedrohungen vorzubereiten und auf diese zu reagieren sowie Risiken der Proliferation von biologischen Kampfstoffen zu verringern.

Laborausstattung für Mikrobiologie - Übergabe der Laborausstattung. Foto: GIZ – Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit/Ridvan Yumlu
Laborausstattung für Mikrobiologie – Übergabe der Laborausstattung. Foto: GIZ – Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit/Ridvan Yumlu

Tunesien ist ein Schwerpunktland des deutschen Sicherheits- und Entwicklungsengagements in Afrika. Das Biosicherheitsprojekt ist Teil der präventiven Sicherheitspolitik Deutschlands, die zum Ziel hat, Sicherheitsstrukturen in Partnerländern zu stärken und krisenhaften Entwicklungen vorzubeugen. Schwerpunkt der Aktivitäten in Tunesien ist die Ausbildung tunesischer Experten aus Militär, Polizei und Gesundheitsinstitutionen. Sie werden geschult, hochansteckende Krankheitserreger schnell und sicher zu diagnostizieren und ihre Weiterverbreitung zu verhindern. Das Projekt in Tunesien wird vom IMB, dem Robert Koch-Institut (RKI) und der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) gemeinsam durchgeführt. Auftraggeber ist das Auswärtige Amt, das mit dem Verteidigungsministerium eng zusammenarbeitet. Finanziert wird das Projekt aus Mitteln des Bundeshaushalts zur Ertüchtigungsinitiative.

Das Rapid Response Team besteht aus neun tunesischen Laborfachkräften. Das IMB hat das Team im Vorfeld mit mehreren Workshops und Trainings geschult. Die Workshops dienten der Vermittlung von Methoden zur Diagnostik hochansteckender Krankheitserreger. In einem mobilen Labor lernte das tunesische Fachpersonal diese Methoden praktisch anzuwenden. Durch die mobile Laborausstattung für Mikrobiologie kann das Team zukünftig schnell vor Ort auf Ausbrüche von Krankheitserregern reagieren. Das IMB hat die hochmoderne Ausstattung selbst entwickelt und bereits bei der Bekämpfung des Ebola-Ausbruchs in Westafrika von 2014 bis 2016 eingesetzt.

Laborausstattung für Mikrobiologie - Aufbau des Biolabors in Tunesien. Foto: GIZ – Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit/Ridvan Yumlu
Laborausstattung für Mikrobiologie – Aufbau des Biolabors in Tunesien. Foto: GIZ – Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit/Ridvan Yumlu

Das Projekt ist ein gutes Beispiel für die zivil-militärische Zusammenarbeit im Bereich Biosicherheit. Eingebunden waren in Tunis das Militärkrankenhaus, das Pasteur-Institut und das Charles-Nicolle-Krankenhaus. Durch gemeinsame Trainings wurde der Umgang mit biologischen Bedrohungen geschult. Somit können sich die Behörden auf biologische Bedrohungen in Tunesien gemeinsam vorbereiten und die Reaktion abstimmen.

Bis zum Abschluss des Ertüchtigungsvorhabens in Tunesien bis Ende 2018 sind weiterführende Aktivitäten durch das IMB geplant. Zum einen sind das Ausbildungsmaßnahmen einer Law Enforcement-Public Health Task-Force in Tunesien und Deutschland. Darüber hinaus werden zivil-militärische Teams in der Nutzung des mobilen Labors bei biologischen Lagen ausgebildet. Zudem soll es einen Forschungsaustausch mit Aufenthalten in beiden Ländern geben.

Fotos: GIZ – Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit/Ridvan Yumlu

Quelle: Bundesministerium der Verteidigung Deutschland