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KriminalitätLandwirtschaft

96 Prozent der Brände wurden durch menschliche Faktoren verursacht

Rund 552 Brände verwüsteten zwischen dem 4. und dem 12. Juni 2019 Wälder, landwirtschaftliche Flächen und trockene Grasflächen, verglichen mit 338 Bränden im gleichen Zeitraum des Jahres 2018, teilte der Sprecher der Zivilschutzabteilungen, Moez Triaaa, der Presseagentur TAP mit und merkte an, dass menschliche Faktoren die Hauptursache für die meisten Brände waren.

Er gab an, dass 96% der Brände menschliche Ursachen aufgrund von vorsätzlichen Straftaten und Fahrlässigkeit habe, während 4% auf das Klima und den Klimawandel zurückzuführen seien.

„Insgesamt wurden zwischen dem 4. und dem 12. Juni 681 Hektar durch Brände zerstört, davon 23 Hektar Wald, 544 Hektar landwirtschaftliche Flächen und 114 ha trockenes Grasland), gegenüber 242 Hektar (12 Hektar Wald, 199 Hektar landwirtschaftliche Flächen und 200 Hektar Trockengras im gleichen Zeitraum des Vorjahres.“ Er fügte hinzu, dass die Zahl der Brände in landwirtschaftlichen Betrieben vom 4. bis 12. Juni 2019 80 betrug, verglichen mit 64 im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Auf die Möglichkeit von Straftaten hinter den Bränden in den landwirtschaftlichen Betrieben wies der Zivilschutzsprecher darauf hin, dass es bislang keine Festnahmen gegeben habe und die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen seien. Um diesen Bränden vorzubeugen und die Getreideernten zu schützen seien in Abstimmung mit den regionalen Bauernverbänden Sensibilisierungskampagnen für Landwirte und Bürger durchgeführt worden.

Er fügte hinzu, dass der Schwerpunkt auf die Notwendigkeit gelegt werde, einen Streifen entlang der Eisenbahngleise von Bewuchs freizuhalten, da die Räder bei der Vorbeifahrt von Zügen Funken schlagen können, die bei trockener und heißer Witterung schnell für einen Brand sorgen können. Zudem sollen Mähdrescher mit Feuerlöschern ausgestattet werden. Dazu stellte das Ministerium für öffentliche Arbeiten, Wohnungsbau und Raumordnung zur Instandhaltung von 44.000 km Straßenrändern ein Budget von 2,8 Mio. Dinar zur Verfügung. Für rund 40.000 km landwirtschaftliche Wege stehen 1,8 Mio Dinar bereit, sagte der Minister für öffentliche Arbeiten, Wohnungsbau und Raumplanung, Noureddine Selmi.

In Bezug auf den Katastrophenschutz hob Triaaa die Einrichtung von sechs saisonalen Zentren sowie die Schaffung von fünf mobilen Einheiten in Medjez el Bab (Gouvernorat Beja), Ghardimaou (Gouvernorat Jendouba), Ain Drahem (Gouvernorat Jendouba) und Kef hervor.

Der Generaldirektor für Forstwirtschaft im Ministerium für Landwirtschaft, Wasserressourcen und Fischerei, Salem Triqui, sagte, dass den Landwirten bald eine gebührenfreie Nummer zur Verfügung stehen werde, um Brände zu melden und Ernten zu schützen.

Karim Daoud, Präsident der tunesischen Bauernunion (Synagri), forderte die Einrichtung einer landwirtschaftlichen Polizei zum Schutz der Pflanzen vor Bränden, ein Antrag, den er seit zwei Jahren stelle.

Quelle: TAP