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Partnerschaftsabkommen mit China über 1,2 Mrd. Dinar – Neue Seidenstraße

Während des 5. Tunis Forums, in dem es um die Beziehungen zwischen Tunesien und China ging, wurden drei Investitionsabkommen über 500 Mio Dollar (1,2 Milliarden Dinar) abgeschlossen. Zudem wurde die Studie zur Einbindung Tunesiens in die „Neue Seidenstraße Chinas“ vorgestellt.

Die Loukil-Gruppe und die Industrie- und Handelsbank von China (ICBC) unterzeichneten die Finanzierung des Einkaufszentrums „Tunisia Africa Mall“ als Teil des Megaprojekts „Tunis financial harbour“ in El Hsayène, Raoued in den nördlichen Vororten von Tunis. Das Einkaufszentrum wird eine Fläche von 200.000 Quadratmeter bedecken und rund 65 Millionen Dollar kosten.

Die zweite Vereinbarung wurde zwischen der ICBC und der Amen Bank unterzeichnet, um Geschäftsbeziehungen zwischen China und Tunesien weiterzuentwickeln. Die chinesische Industrie- und Handelsbank wird dabei Finanzlinien unterstützen, die die AMEN Bank tunesischen Unternehmen gewähren wird, um in Afrika zu investieren, Joint Ventures einzugehen und in Projekte zu investieren, die Tunesien alleine nicht stemmen könnte.

Die dritte Vereinbarung wurde zwischen dem Konzern HUWAEI und der Industrievereinigung für Technik und elektrische Materialien geschlossen. Diese Partnerschaft dient zur Einführung des „Smart Metering“. Als „Smart Metering“ wird im Allgemeinen die Messung des Strom- und Wasserverbrauchs durch intelligente Zähler bezeichnet. Diese sind in ein Kommunikationsnetz eingebunden und empfangen bzw. senden digitale Daten, wie z. B. Tarifänderungen oder der aktuelle Strom-/Wasserverbrauch.

Neue Seidenstraße

Während dieses Kongresses wurde auch die Studie des Arabischen Instituts für Wirtschaftsförderung (IACE) zur Einbindung Tunesiens in die Neue Seidenstraße Chinas vorgestellt.

Eingebunden werden sollen der Hafen von Zarzis und der Tiefseehafen von Enfidha und die Brücke von Bizerte. Empfohlen wird auch, die Erweiterung und Renovierung des Schienennetzes (Gabes – Tunesisch-Libysche Grenze) einzubeziehen.

Auf touristischem Gebiet wird eine Beteiligung an der Seilbahn von Ain Draham empfohlen. Zudem sollen zusätzlich chinesische Zahlungssysteme eingeführt werden, um große, chinesische Reiseunternehmen zu ermutigen, Partnerschaften mit tunesischen Hotels einzugehen.

Im Verkehrssektor empfiehlt die Strategie die Einrichtung einer direkten (zweimal wöchentlichen) Verbindung durch Tunisair und China Southern Airlines sowie die Einrichtung des E-Visa-Verfahrens.

Tunesien wird auch empfohlen, im Finanzzentrum Chinas in Hongkong Präsenz zu zeigen. Empfohlen wird auch, die tunesisch-chinesischen Beziehungen durch die langfristige Stärkung der diplomatischen und konsularischen Präsenz Tunesiens in China sowie auch in den chinesischen Provinzen auszubauen und nicht nur mit der Zentralregierung.

Die Exporte Tunesiens nach China stellen nur 0,2% der tunesischen Exporte dar. Tunesische Einfuhren aus China machten dagegen 8,4% der gesamten Importe von Tunesien aus, mit einer deutlichen Vorherrschaft von elektrischen Maschinen und Ausrüstungen (56%), Metallen und Metallarbeiten (10%) sowie Textilien und Textilgeweben (10%).

Quelle(n): TAP, China Daily

Foto: IACE