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This Day in History: 1901-12-19

Die Ausgrabungsarbeiten des kurz zuvor entdeckten spätrömischen Militärlagers Centenarium Tibubuci am Rand des Östlichen Grossen Erg in Südtunesien, Bestandteil des römischen Limes Tripolitanus in der Provinz Africa proconsularis, beginnen.

Das Centenarium Tibubuci (tun.: Ksar Tarcine) ist ein ehemaliges spätrömisches Militärlager, dessen Besatzung für Sicherungs- und Überwachungsaufgaben am Limes Tripolitanus in der Provinz Africa proconsularis zuständig war. Den Limes Tripolitanus bildete ein tiefgestaffeltes System von Kastellen und Militärposten. Die kleine Anlage befindet sich am östlichen Rand der Östlichen Großen Erg in Südtunesien, Gouvernement Kebili, im Dreieck der nordwestlich aufeinandertreffenden Wüstenpisten C211 und C114.

Im Auftrag der tunesischen Antikendirektion erforschte der französische Archäologe und Limespionier Paul Gauckler (1866–1911) zwischen 1901 und 1902 den Limes Tripolitanus. Unterstützt wurde er dabei durch die Dienststelle für innere Angelegenheiten und militärisches Personal, mit dem unter anderem die Vorplanungen zu den Wüstenexpeditionen erstellt wurden. Erst kurz vor diesen Ereignissen hatte der Forschungsreisende Paul Blanchet (1870–1900) die baulichen Überreste von Tibubuci entdeckt und als Teil des afrikanischen Limes identifiziert. Im Rahmen der Aufgabenteilung übernahm es Leutnant Tardy von der Dienststelle für innere Angelegenheiten, das Kleinkastell zu ergraben. Die Arbeiten begannen am 19. Dezember 1901 und endeten am 24. Januar 1902.

Um die Wasserversorgung sicherzustellen, hatten die römischen Soldaten rund 50 Meter unterhalb des Centenariums im Bett des Hallouf eine Zisterne angelegt.[2] Diese wurde im Zuge der Grabungen wiederhergestellt, um sie für die in der Region lebenden Nomaden wieder nutzbar zu machen.

Im Februar 2012 hat die tunesische Regierung im Namen der zuständigen Gouvernements einen Antrag gestellt, das Centenarium Tibubuci als Teil des römischen Limes in Südtunesien zur UNESCO-Welterbestätte erklären zu lassen.