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23-jährige Tunesierin eröffnete erste Podologie-Praxis in Sidi Bouzid

In Sidi Bouzid hat die 23-jährige Tunesierin Safa Zideni ihren Traum verwirklicht und die erste Podologie-Praxis zur Behandlung von Fußerkrankungen und -verletzungen eröffnet. Möglich machte dies das Programm der UNIDO Mashrou3i in Partnerschaft mit USAID, der Italian Cooperation und der HP Foundation.

Nach ihrem Studium an der Universität für medizinische Technologie und Wissenschaft in Sousse, dass sie 2014 als Jahrgangsbeste abschloss, sowie 9 Monaten praktischer Arbeit in einer Fachklinik in Sousse kehrte sie in ihre Heimatstadt Sidi Bouzid zurück, um dort ihr Geschäft zu gründen. Bei ihren Recherchen, wie sie es am besten anstellen könnte, stieß sie auf das Mashrou3i-Programm.

Dieses Programm der UN soll den Geist des Unternehmertums fördern und Werkzeuge anbieten, um die jungen Unternehmer zu unterstützen. Ziel des Programms ist es, in den nächsten fünf Jahren rund 6.000 Arbeitsplätze zu schaffen und mehr als 25.000 aufstrebende und bestehende Unternehmer in Tunesien zu erreichen. Zusätzlich zu Mentoring- und technischen Schulungsmaßnahmen haben die Teilnehmer Zugang zu HP LIFE, einem kostenlosen Online-HP Foundation-Programm, dass über 27 interaktive Module für Business- und IT-Skills in sieben Sprachen verfügt.

Einen Monat nach Abschluss des Trainings wurde Zideni von Mashrou3i eingeladen, an einem ergänzenden HP LIFE-Business-Coaching-Workshop teilzunehmen, der es ihr ermöglichte, für ihr Projekt einen überzeugenden und umfassenden Businessplan zu entwickeln. Dank der Unterstützung der Mashrou3i-Experten und des Sidi Bouzid Business Centers erhielt Zideni von einer lokalen Bank einen Kredit von 62.000 tunesischen Dinar für den Erwerb von Ausrüstung.

Im Jahr 2016, mit nur 23 Jahren, öffnete Zideni schließlich die Türen der ersten Podologie-Praxis in Sidi Bouzid und schuf damit zwei dauerhafte Arbeitsplätze. Die Eröffnung der Praxis war jedoch nicht ohne Herausforderungen. Die Podologie als medizinisches Gebiet war in Sidi Bouzid und im Rest von Tunesien relativ unbekannt.

„Ich verdanke meinen Trainings und der Unterstützung, die ich durch das Mashrou3i-Programm erhalten habe, sehr viel“, sagte Zideni. „Ich habe alles, was ich gelernt habe, vor allem in Kommunikation und Werbung angewendet: Ich habe Visitenkarten gemacht, in sozialen Netzwerken kommuniziert, eine Outdoor-Marketingkampagne durchgeführt und Flyer an bestimmten Orten in Sidi Bouzid verteilt, um potenzielle Kunden und Partner zu erreichen. Ich hatte sogar die Gelegenheit, über meine Geschäfte über die Sender El Karama und El Watanya 2 zu sprechen. Ich kann dieses Programm wirklich allen jungen Leuten empfehlen, die, wie ich, ein eigenes Unternehmen gründen wollen, aber Unterstützung brauchen.“

Begriffserklärung Podologie (Wiki):

Podologie ist die nichtärztliche Heilkunde am Fuß. Die Bezeichnung leitet sich vom griechischen pous (πούς) – Genitiv podos (ποδός) – für „Fuß“ und logos (λόγος) für „Sprache/Lehre“ ab.

Die Maßnahmen von Podologen sind vielfältig und ergeben sich aus den Gebieten der Inneren Medizin (Diabetologie), Dermatologie, Chirurgie und Orthopädie. Sie umfassen präventive und kurative therapeutische Maßnahmen rund um den Fuß. Podologen sind in Deutschland aufgrund des Podologengesetzes (PodG) als medizinischer Fachberuf und nichtärztlicher Heilberuf definiert. Die meisten Podologen sind mit Kassenzulassung tätig, da Diabetiker mit Folgeschäden am Fuß im Sinne eines Diabetischen Fußsyndroms (DFS) – als bislang einzige Gruppe – von den Krankenkassen (gesetzlich wie privat) eine Heilmittelverordnung zur podologischen Komplexbehandlung vom Arzt erhalten können.

Podologen arbeiten als selbständige Leistungserbringer in eigenen Podologiepraxen mit oder ohne Kassenzulassung, als freie Mitarbeiter in einer Gemeinschaftspraxis oder Praxisgemeinschaft oder als Angestellte in Krankenhäusern oder speziellen Fußambulanzen mit anderen Berufsgruppen wie zum Beispiel Ärzten, Orthopädie-Schuhmachern oder Physiotherapeuten, Ergotherapeuten etc. zusammen.

Quelle: globalcitizen.org

Foto: UNIDO