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Sajalni: Smartphones aus dem Ausland müssen bald registriert werden

Der Minister für Kommunikationstechnologien, Fadhel Kraïem, kündigte in einer Pressekonferenz die Einrichtung einer neuen Plattform namens „Sajalni“ an, die es ermöglichen wird, die Einfuhr von Smartphones zu regulieren und den Diebstahl von Mobiltelefonen sowie den Schwarzhandel zu bekämpfen. Für viele Tunesier erfolgt der Kauf eines Smartphones, wenn möglich, aus dem Ausland über einen Bekannten oder Verwandte auf Familienbesuch. Dies bietet viele Vorteile für den Verbraucher: ein besseres Qualitäts-/Preisverhältnis, eine größere Auswahl an Produkten, eine bessere Produktqualität, usw. Allerdings hat sich hier ein Handel etabliert, der weit über das reine Mitbringen von Telefonen für Verwandte oder Bekannte hinausgeht.

Das Gesetz wurde im Jahr 2017 vorgeschlagen. Für den Staat ist es vor allem eine Möglichkeit, den Schwarzmarkt und den Handel mit Smartphones zu bekämpfen. Konkret bedeutet das, dass ein Smartphone, dessen IMEI – oder eindeutige Kennung – nicht über die Plattform Sajalni registriert wurde, keinen Zugang zum tunesischen Telefonnetz erhält. Es handelt sich um eine technologische Lösung, die den illegalen Import von Smartphones und Tablets unterbinden soll. Die Lösung besteht in der Schaffung einer zentralen Datenbank für die Registrierung eindeutiger Kennungen von Mobilgeräten (IMEIs).

Laut des Vorschlags werden Smartphones, die vor dem 1. Januar 2021 erworben wurden, normal funktionieren. Im Übrigen ist es daher notwendig, die IMEI des Telefons und auch die Nummer des Reisepasses auf derselben Plattform einzugeben. Sajalni registriert auch den ersten Login des Smartphones in ein tunesisches Netz. Das Gesetz sieht auch die Einrichtung von speziellen Zollschaltern am Flughafen vor, an denen Reisende importierte Smartphones deklarieren können. In diesem Zusammenhang wurde auch der Code *999# eingeführt, damit Verbraucher prüfen können, ob ihre Telefone registriert sind oder nicht. Auf diesen Code muss die IMEI-Nummer des Geräts folgen (*999*IMEI-Nummer#).

Die Datenbank besteht aus drei Listen:

  • Eine weiße Liste mit den IMEIs von legal importierten und registrierten Telefonen und Tablets. Diese Telefone sind für den Betrieb in öffentlichen Netzen zugelassen.
  • Eine graue Liste mit den IMEIs von Telefonen und Tablets, die vorübergehend in öffentlichen Netzen betrieben werden dürfen, bis ihre Situation geregelt ist.
  • Eine schwarze Liste mit den IMEIs gesperrter Telefone, denen der Zugang zu den Diensten der Betreiber verwehrt wird.

Bei dieser Gelegenheit wurde ein Partnerschaftsabkommen zwischen dem Ministerium, dem Zentrum für Studien und Forschung in der Telekommunikation und der Kammer der Mobilfunkbetreiber unterzeichnet.

Die Plattform wird im Januar 2021 offiziell eingeführt und sechs Monate lang getestet, um ihre Wirksamkeit zu beurteilen. 

Quelle: TAP