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Umstrittene „Nationale Konsultation“ (e-istichara) endet

Am Sonntag, dem 20. März 2022, wird nicht nur der Unabhängigkeitstag gefeiert, dieser Tag markiert auch das Ende der elektronischen nationalen Konsultation e-istichara, die seit dem 15. Januar läuft, um Meinungen und Vorschläge zu sammeln, bevor im Sommer ein Referendum über die Verfassung von 2014 abgehalten wird.

Die Zahl der Teilnehmer an der nationalen Konsultation erreichte am letzten Tag 507.405 Teilnehmer, die sich auf 350.033 Männer und 157.372 Frauen verteilten, wie auf dem Portal der Konsultation angegeben wurde. Was die geografische Verteilung anbelangt, so führt die Hauptstadt mit 51.925 Teilnehmern die Liste der Teilnehmer an, gefolgt von Sfax mit 46.083.

Dieses direkt vom Präsidenten der Republik initiierte Projekt erfreute sich keiner besonderen Beliebtheit trotz vielfältiger Promotionsmaßnahmen (vielfache unaufgeforderte SMS über alle Kommunikatiosbetreiber, Promotionsteams auf den Straßen und in der Gastronomie, TV-Werbung, etc), was sich an der äußerst geringen Beteiligung von rund 500.000 Personen bei etwa 8 Millionen Wahlberechtigten zeigt. Zudem wurde die Sicherheit der Anwendung in Bezug auf den Datenschutz und möglicher Mehrfachteilnahme von Personen bemängelt. 

Umstrittene "Nationale Konsultation" (e-istichara) endet
Umstrittene „Nationale Konsultation“ (e-istichara) endet. Zum Vergrößern auf das Bild klicken (Öffnet in neuem Fenster)

Es sei darauf hingewiesen, dass der Präsident der Republik, Kais Saied, letzte Woche die Regierungschefin Najla Bouden gebeten hatte, den Tunesiern einen kostenlosen Internetzugang zu gewährleisten, damit sie auf die Konsultationsseite zugreifen und teilnehmen können.