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Tunisair schnallt den Gürtel enger, um gestärkt zurück zu kommen

Tunisair muss den Gürtel enger schnallen, um gestärkt zurück zu kommen. „Ich schlage einen strategischen Rückzug vor“, sagte Khaled Chelly auf einer Pressekonferenz am Rande der Einweihung einer neuen Tunisair-Niederlassung am Flughafen Paris-Orly. Ein Plan, der nach Ansicht des Geschäftsführers unerlässlich geworden ist, da Tunisair seit mehreren Jahren in der Krise steckt und durch die Pandemie angeschlagen wurde. „Tunisair wird stärker zurückkehren, wenn der Umstrukturierungsplan umgesetzt ist und wir das Vertrauen der Reisenden zurückgewonnen haben“.

Denn die 1948 gegründete Fluggesellschaft wird den Gürtel enger schnallen müssen. „Wir haben alle unsere Strecken zwischen 2011 und 2021 überprüft. Wir werden nur die Ziele beibehalten, die unsere Betriebskosten decken, und haben einen entsprechenden Flugplan erstellt, um die Frequenzen zu den profitabelsten Zielen zu erhöhen“, sagt Khaled Chelly. Prag, Ouagadougou oder Beirut werden beispielsweise nicht mehr von der Fluggesellschaft angeflogen.

„Neuanfang auf gesunder Basis“.
Die Frequenzen nach Dakar, Nouakchott, Wien, Kairo und Rom werden ebenfalls reduziert. Die Frequenzen nach Frankreich, Montreal – dem bisher einzigen Langstreckenziel von Tunisair – und in die Türkei werden dagegen erhöht. Das Angebot ist also viel kleiner, entspricht aber dem Wunsch der Fluggesellschaft, nur noch 15 Flugzeuge einzusetzen, im Vergleich zu 21 vor der Pandemie.

Diese Umstrukturierungsstrategie geht mit einem Personalabbau einher. Derzeit beschäftigt die Tunisair-Gruppe 6.950 Mitarbeiter, von denen 3.200 vollständig der Fluggesellschaft gewidmet sind. „Mit unserem neuen Flottenplan, der auf fünfzehn oder siebzehn Flugzeuge beschränkt sein wird, wollen wir den internationalen Standards entsprechen, d. h. etwa 120 Beschäftigte pro Flugzeug“, erklärt Khaled Chelly. Das bedeutet nach ersten Schätzungen, dass zwischen 600 und 1.000 Stellen gestrichen werden.

Dieser Plan, der vom tunesischen Ministerrat bestätigt werden muss – der tunesische Staat ist mit 65% an der Fluggesellschaft beteiligt – soll Tunisair ermöglichen, „auf einer gesunden Grundlage neu zu beginnen“. Anschließend sollen neue Finanzpartner gewonnen werden, was für die Verwirklichung der künftigen Ziele der Fluggesellschaft unerlässlich ist. „Wir hoffen, dass wir 2025 eine Verbindung nach Peking in China eröffnen können. Und 2026 vielleicht nach New York“, so Khaled Chelly abschließend.

Titelbild: Tunisair Airbus A330-243 (TS-IFM) – Foto: Citizen59 / CC BY)

Quelle: L’Echo Touristique