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Untergang der XELO: Untersuchungen eingeleitet (Update)

Update 17.04.2022: Taucher haben das gesunkene und in 20 Meter Tiefe liegende Tankschiff Xelo untersucht. Laut des Ministeriums für Umwelt konnten „keine Lecks“ und „Risse“ im Schiffsrumpf entdeckt werden. Nach Beratungen soll der Dieselkraftstoff abgepumpt werden, um eine Verschmutzung des Golfs von Gabès zu verhindern. Das sei zwar laut Umweltministerin Leila Chikhaoui eine riskante, aber mögliche Aktion.

Das Verkehrsministerium gab bekannt, dass eine maritime Untersuchung des Untergangs des Öltankers Xelo im Golf von Gabes vor der Südostküste Tunesiens eingeleitet wurde. Und zwar „gemäß des nationalen Seerechts und den internationalen Übereinkommen mit dem Ziel, die Rechte und Interessen des tunesischen Staates zu wahren“. Italien schickt zwei Hilfsschiffe, die schon um Erlaubnis zur Einfahrt in die tunesischen Hoheitsgewässer ersucht haben.

In einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung heißt es, der Fall erfordere die Berücksichtigung der tatsächlichen Umstände im Zusammenhang mit dem Untergang des mit 750 Tonnen Diesel beladenen Tankers aus Äquatorialguinea, sowie die Überprüfung der Art der Tätigkeit des Schiffes und Informationen über seine Bewegungen während des vergangenen Zeitraums, um je nach Ergebnis der Ermittlungen alle notwendigen rechtlichen Maßnahmen zu ergreifen. Dazu sollen auch die geretteten Besatzungsmitglieder einer näheren und intensiven Befragung durch die Küstenwache unterzogen werden.

Es bestehen laut Kennern der Region Verdachtsmomente in Bezug auf Ölschmuggeltätigkeiten. So bewegte sich die XELO nach dem Auslaufen aus Sfax nicht in Richtung des ursprünglichen Ziels Malta, sondern tauchte vier Tage später im Golf von Gabès auf. In Libyen pumpen die Al-Gassab-Miliz und ihren Verbündeten vom libyschen Hafen Zaouîa gegenüber dem Golf von Gabes 120.000 Barrel pro Tag in den Parallelmarkt. Die wichtigste Drehscheibe für den Schmuggel in der Region ist Malta. Dieser Tanker könnte im Grunde eine schwimmende „Tankstelle“ sein, um die Schiffe zu versorgen, die diesen strategisch wichtigen Ort passieren.

Das Handelsschiff XELO (IMO 7618272) unter der Billigflagge Äquatorialguineas, war mit 750 Tonnen Dieselkraftstoff beladen. Das Schiff, das vom Hafen Damiette in Ägypten nach Malta ausgelaufen war, geriet aufgrund des schlechten Wetters und des Wellengangs auf hoher See in Schwierigkeiten. Die Besatzung des Bootes bat die tunesischen Behörden zunächst um die Erlaubnis, etwa 7 km vor der Küste des Golfs von Gabes anlegen zu dürfen. Doch Meerwasser überflutete den Maschinenraum des Schiffes bis zu einer Höhe von zwei Metern. Die aus sieben Seeleuten bestehende Besatzung bat die tunesischen Behörden um ihre Evakuierung, da das Boot zu sinken drohte. Die gesamte Besatzung wurde evakuiert. Das Verkehrsministerium erklärte, dass die Xelo „vom 4. bis 8. April im Hafen von Sfax festgemacht hatte und zwar, um die Besatzung auszutauschen und einige leichte Reparaturen durchzuführen, allerdings ohne kommerzielle Tätigkeiten abzuwickeln“.

Taucher im Einsatz bei der XELO
Taucher im Einsatz bei der XELO

Wie das Umwelt- und das Verkehrsministerium mitteilten, hat ein Team der nationalen Marine am Sonntagmorgen mit Taucheinsätzen begonnen, um den Zustand des vor Gabes gesunkenen Tankers, von dem nur noch die Mastspitze zu sehen ist, zu untersuchen. Die Eingriffe zur Umschließung des Schiffes mit Barrieren werden gleichzeitig in Anwesenheit von Verkehrsminister Rabii Mejidi und Umweltministerin Leila Chikhaoui durchgeführt. Es würden alle Maßnahmen ergriffen, um das Diesel gegebenenfalls abzupumpen und eine Meeresverschmutzung zu vermeiden, hieß es.

Mit Material von: Univers News | TAP | Ministerium für Transport