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Gesundheit

Deutsch-tunesische Zusammenarbeit im Verbraucherschutz

Im Rahmen eines Projekts zur Stärkung der Lebensmittelsicherheit und des gesundheitlichen Verbraucherschutzes in Tunesien sind die beiden tunesischen Behörden für Lebensmittelsicherheit, vertreten durch Dr. Mohamed Rabhi (Instance Nationale de la Sécurité Sanitaire des Produits Alimentaires, INSSPA) und Sonia Khayat (Agence Nationale d‘Évaluation du Risque, ANCSEP/ANER), in der Woche vom 16. bis 20. Mai mit einer Delegation von Fachleuten ihrer Einrichtungen und begleitet durch eine Vertreterin des tunesischen Gesundheitsministeriums zu Gast beim Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwischen den Behörden im Bereich des gesundheitlichen Verbraucherschutzes weiter zu vertiefen.

Die tunesischen Gäste aus den Partnerbehörden INSSPA und ANCSEP/ANER erhalten während ihres Besuchs praktische Einblicke in die behördlichen Verfahren und Methoden zur Stärkung der Lebensmittelsicherheit in Deutschland. So haben die Gäste die Gelegenheit, die Europäischen und die Nationalen Referenzlaboratorien von BfR und BVL sowie die Studienküche in Berlin-Marienfelde zu besichtigen und sich bei einem Besuch des BVL-Lagezentrums zu Fragen des Krisenmanagements im Bereich Lebensmittelsicherheit auszutauschen.

„Die Trennung von Risikobewertung und Risikomanagement ist eine Lehre aus der BSE-Krise, die sich erfolgreich bewährt und in Deutschland zu einem hochqualitativen Lebensmittelsicherheitssystem geführt hat“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Wir unterstützen die tunesische Regierung mit Wissen und Erfahrung im Umgang mit Stolpersteinen, um vergleichbare staatliche Strukturen im gesundheitlichen Verbraucherschutz aufzubauen.“

„Ich freue mich, unsere Projektpartner erstmals in Berlin zu empfangen“, betont BVL-Präsident Friedel Cramer. „Gern beraten und begleiten wir unsere Kolleginnen und Kollegen im Verlauf der nächsten Projektjahre bei der Ausarbeitung von praktischen Lösungen für Tunesien. Denn Lebensmittelsicherheit schaffen wir nur gemeinsam – und dafür steht dieses Projekt.“

Bis zum Ende der Woche sind weitere Fachgespräche zu der behördlichen Infrastruktur und den Arbeitsabläufen im Bereich Lebensmittelsicherheit in Deutschland geplant, unter anderem mit Vertretern des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Hintergrund: Das BfR und das BVL kooperieren auf verschiedenen Ebenen mit Behörden anderer Staaten. Sie verfolgen mit diesem internationalen Engagement das Ziel, über Partnerschaften die Lebensmittelsicherheit in den Erzeugerländern nachhaltig zu stärken und so auch auf diesem Wege ein hohes Verbraucherschutzniveau in Deutschland und Europa zu gewährleisten.
Im Jahr 2019 trat in Tunesien ein neues Lebensmittelsicherheitsgesetz in Kraft, das den Aufbau effektiver behördlicher Strukturen für Risikobewertung, Risikomanagement und Risikokommunikation vorsieht. Gemeinsam unterstützen BfR und BVL die tunesischen Partner bei der Umsetzung.
Das Projekt „Stärkung der Lebensmittelsicherheit und des gesundheitlichen Verbraucherschutzes in Tunesien“ ist das erste Projekt, das auf der „Vereinbarung über die Einbindung von Einrichtungen des BMEL-Geschäftsbereichs in Vorhaben der Entwicklungszusammenarbeit“ basiert. Der Zweck ist die Einbindung des BMEL-Geschäftsbereichs in die Entwicklungszusammenarbeit des BMZ. Als Auftraggeber finanziert das BMZ das Projekt mit einem Beitrag in Höhe von fünf Millionen Euro aus Mitteln der Sonderinitiative „EINEWELT ohne Hunger“. Das Vorhaben hat eine Laufzeit von fünf Jahren: Januar 2021 bis Dezember 2025.

Über das BVL: Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) ist eine selbständige Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Das BVL trägt mit vielfältigen Maßnahmen zur Lebensmittelsicherheit bei. Es spricht Zulassungen aus und koordiniert gemeinsam mit den Bundesländern Überwachungsprogramme. Im Rahmen des europäischen Schnellwarnsystems sorgt das BVL für den Informationsfluss zwischen der EU und den Bundesländern.

Über das BfR: Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen. An drei Standorten in Berlin beschäftigt das BfR rund 1.150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Titelbild: Illustrationsfoto (Pixabay)

Quelle: Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL)