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Tafelberg von Jugurtha soll UNESCO-Weltkulturerbe werden

Tunesien wird mit Zusammenarbeit zwischen dem Ministerium für Tourismus und dem Ministerium für Kultur, den Regionen und den verschiedenen betroffenen Behörden darauf hinarbeiten, den Tafelberg von Jugurtha in das UNESCO-Weltkulturerbe aufnehmen zu lassen, sagte der Minister für Tourismus, Mohamed Moez Belhassine.

Bei einem Besuch in der Region Kalâat Snène ( Gouvernorat Kef) wies der Minister am Freitag darauf hin, dass der Tafelberg von Jugurtha eine Fülle von natürlichen und historischen Denkmälern aufweist, die es ihm ermöglichen, in die UNESCO-Liste aufgenommen zu werden, vorausgesetzt, Tunesien gelingt es, ein schlüssiges Dossier zu erstellen.

Tafelberg von Jugurtha soll UNESCO-Weltkulturerbe werden

Vom 23. bis 25. September 2022 wird am Jugurtha-Tafelberg ein Musikkonzert stattfinden, dass von der Association Culture et Développement in Partnerschaft mit ausländischen Festivals, die auf Techno- und Weltmusik spezialisiert sind, organisiert wird.

Belhassine kündigte an, dass die Gemeinde Kalâat Snène nach Abschluss der technischen Unterlagen in die Liste der touristischen Gemeinden aufgenommen werden soll, wodurch sie von den Interventionen und Zuwendungen des Fonds zum Schutz der touristischen Gebiete profitieren kann.
Der Minister wies darauf hin, dass sein Ministerium in der nächsten Zeit Initiativen fördern werde, die darauf abzielen, alle Regionen und Gouvernorate zu ganzjährig nachhaltigen Tourismuszielen umzuwidmen.

Info: Der Table de Jugurtha genannte und maximal 1271m hohe Bergzug in Tunesien besteht aus einem markanten Tafelberg und weiteren kleineren Nebengipfeln. Das hauptsächlich aus Kalkstein bestehende Bergmassiv stellt einen Teil des Tunesischen Rückens (Dorsale) dar; es ist von der Erosion stark ausgewaschen und zerfurcht. Ausgiebige Niederschläge fallen nur in den Wintermonaten November bis Februar; Schneefälle sind selten und schmelzen schnell. Der Table de Jugurtha wurde 2017 in die Vorschlagsliste Tunesiens zum UNESCO-Welterbe aufgenommen
Die steil aufragenden Flanken machten den Berg in früheren Zeiten als Rückzugsort oder Fluchtburg attraktiv. Zahlreiche in das Felsplateau gehauene Zisternenbecken sowie Grotten und Mauerreste einer Festung deuten auf eine ehemalige menschliche Nutzung hin. Der Überlieferung gemäß soll sich bereits im Jahr 105 v. Chr. der Numiderkönig Jugurtha vor den angreifenden Römern auf den Berg zurückgezogen haben; er wurde bei der Belagerung gefangengenommen und in Rom hingerichtet. Der Table de Jugurtha wird auch als Rückzugsort des Vandalenkönigs Gelimer vermutet. Nach dreimonatiger Belagerung kapitulierten die Vandalen im April 534 vor dem römischen Feldherrn Pharas, womit das Ende des Vandalenreichs in Afrika vollzogen war. Der Berg wurde aber auch – vielleicht schon damals – als Sommerweide für Schafe und Ziegen genutzt. Auch eine kleine Moschee aus neuerer Zeit ist hier zu finden.

Quelle & Titelbild: Ministerium für Tourismus