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Tunesien: Chenini kandidiert für den Weltwettbewerb „Bestes Touristendorf“

Das Dorf Chenini im Dahar-Bergland des Gouvernorates Tataouine gilt aufgrund seiner natürlichen, touristischen und historischen Sehenswürdigkeiten wie dem alten Berberdorf, der sogenannten Moschee der Sieben Schlafenden und der alten Ölmühle als eines der besten Tourismusgebiete im Süden Tunesiens. Nun wurde die Teilnahme am weltweiten Wettbewerb zur Wahl des besten Tourismusdorfes beantragt.

Das malerische Dorf am Rande der Sahara war auch Austragungsort zahlreicher nationaler und internationaler Veranstaltungen; mehrere Künstler aus der ganzen Welt drehten hier ihre Musikvideos und genossen die Schönheit der Landschaft und die einzigartige Natur.

Der Verband für authentischen Tourismus „Destination Dahar“ (FTADD) mit Sitz in Tataouine hat die Initiative ergriffen und ein Dossier über die Merkmale und Besonderheiten der Region Chenini und ihrer wichtigsten historischen Stätten erstellt, um es an die Welttourismusorganisation (WTO) zu schicken, damit es für die Teilnahme am weltweiten Wettbewerb zur Wahl des besten Tourismusdorfes zugelassen wird.

Diese Teilnahme, die auch vom Ministerium für Tourismus und Handwerk unterstützt wird, ist umso wichtiger, als sie zur Förderung des nachhaltigen Tourismus, zur Aufwertung des reichen Erbes der südöstlichen Gouvernorate und zur Schaffung eines neuen Tourismusziels beitragen wird.

Info: Chenini ist ein Berberdorf im Gouvernement Tataouine im Süden Tunesiens. Das Dorf gliedert sich in eine neuere Siedlung im Tal, in der die meisten Einwohner (etwa 1.000) leben, und den größtenteils verlassenen, historischen Ortskern auf einem Hügel. Chenini liegt im Dahar-Bergland in einer Höhe von etwa 450 Meter über dem Meeresspiegel, rund 20 km (Fahrtstrecke) westlich von Tataouine.
Die Bewohner früherer Jahrhunderte lebten als Bauern und Viehzüchter in einer halbnomadischen Lebensweise (Transhumanz), die noch bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein fortdauerte. Als Konsequenz der seit den 1960er Jahren permanent zurückgehenden Regenfälle arbeiten viele Einwohner in Tataouine oder auf der Insel Djerba oder haben den Ort gänzlich verlassen. Durch seine Lage ist Chenini zu einem beliebten Touristenziel (hauptsächlich für Tagesausflügler aus Djerba) geworden.
Wie in nahezu allen von Berbern bewohnten Siedlungen des Maghreb existieren keinerlei Aufzeichnungen zur Geschichte des Ortes. Südlich des Dorfes errichteten die Römer an einer Engstelle mit der Chenini-Clausura ein Sperrwerk, um den Oberlauf des Wadi Chenini zu sichern. Die Clausura gehörte zum tiefgestaffelten System von Kastellen und Militärposten des Limes Tripolitanus in der römischen Provinz Africa proconsularis.

Titelbild: Chenini – Moschee der sieben Schlafenden und Teil des Dorfes – Bild: Sami ghazouani – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0