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Gesundheit

Durchfallerkrankung Shigella Sonnei – Empfehlungen des Ministeriums für Gesundheit

Das Gesundheitsministerium hat den Bürgern eine Reihe von Empfehlungen gegeben, um die Ausbreitung der Durchfallerkrankung mit dem Keim „Shigella Sonnei“ zu verhindern, deren Auftreten durch das Ministerium vor kurzem in verschiedenen Kreisen, insbesondere bei Kindern, festgestellt wurde. Eine Besonderheit von Shigellen im Vergleich zu vielen anderen Durchfallerregern (z. B. Salmonellen) ist die niedrige Infektionsdosis von ca. 100 Bakterien, die bereits zu einer Übertragung der Erkrankung führen kann. Daher sind zur Eindämmung von Shigellenausbrüchen besonders strikte Hygienemaßnahmen erforderlich.

In einer veröffentlichten Erklärung rief das Ministerium dazu auf, sich regelmäßig die Hände mit Wasser und Seife zu waschen, insbesondere vor der Zubereitung von Speisen sowie vor und nach dem Essen.
Das Ministerium erinnerte daran, wie wichtig es ist, sanitäre Einrichtungen (Toiletten und Bäder) vor und nach der Benutzung gut zu desinfizieren und Trinkwasser nur aus kontrollierten Wasserquellen zu verwenden. Das Ministerium betonte auch, dass es wichtig sei, bei der Zubereitung von Mahlzeiten die Hygienevorschriften einzuhalten und Gemüse, Obst und Küchengeräte gründlich zu waschen. Das Ministerium riet auch dazu, Windeln von infizierten Kindern in geschlossenen Beuteln zu entsorgen und den Wickelbereich gründlich zu desinfizieren.
Bei Durchfall empfahl das Gesundheitsministerium, einen Arzt aufzusuchen, auf eine hohe Flüssigkeitszufuhr zu achten, Säuglinge zu stillen, Infizierte zu Hause zu behalten, den Rat des Arztes zu befolgen, Kontakte zu vermeiden, sich gegenüber anderen Familienmitgliedern gesund zu verhalten und infizierte Kinder nicht in Kindergärten und Schulen zu bringen, bis sie sich erholt haben.

Info: Bei den Bakterien der Gattung Shigella (auch bekannt als Shigellen) handelt es sich um eine Gruppe gramnegativer Stäbchenbakterien der Familie der Enterobakterien (Enterobacteriaceae). Sie rufen die teilweise sehr schwere Bakterienruhr mit Durchfällen hervor. Benannt wurden sie von Aldo Castellani und A. J. Chalmers nach dem japanischen Bakteriologen Kiyoshi Shiga, dem Entdecker des Erregers der Bakterienruhr (Nachweispublikation 1898). Die Bakterien sind unbeweglich und können auch ohne Anwesenheit von Sauerstoff leben (fakultativ anaerob). Shigellosen sind in vielen Ländern Europas meldepflichtig. 
Shigella Bakterien werden in vier Artengruppen aufgeteilt; Shigella sonnei gehört dabei zur Gruppe D: Diese auch als Kruse-Sonne-Bakterien bekannten Arten stellen vor allem in Mitteleuropa die häufigsten Shigellen dar und verursachen besonders bei Kindern den unter ärztlicher Behandlung harmlosen Sommerdurchfall.
Infektionen durch Bakterien der Gattung Shigella sollten im Regelfall mit Antibiotika behandelt werden. Standardmäßig werden bei Erwachsenen häufig Fluorchinolone wie Ciprofloxacin oder Levofloxacin verwendet, daneben kommen Azithromycin, Cotrimoxazol, Doxycyclin und Ampicillin in Betracht. Bei Kindern wird auch die Behandlung mit einem Cephalosporin der dritten Generation (z. B. Ceftriaxon oder Cefixim) empfohlen.
Der Schlüssel zur Vermeidung von Shigelleninfektionen liegt vor allem in einer guten Trinkwasser-, Lebensmittel- und Händehygiene, da die Bakterien mit dem Stuhl ausgeschieden werden und auf diese Weise direkt („fäkal-oral“) oder indirekt (über Trinkwasser oder Lebensmittel) übertragen werden. Eine Besonderheit von Shigellen im Vergleich zu vielen anderen Durchfallerregern (z. B. Salmonellen) ist die niedrige Infektionsdosis von ca. 100 Bakterien, die bereits zu einer Übertragung der Erkrankung führen kann. Daher sind zur Eindämmung von Shigellenausbrüchen besonders strikte Hygienemaßnahmen erforderlich. Außerdem ist dies auch der Grund, dass es zu Shigellenausbrüchen durch besondere Sexualpraktiken kommen kann.

Quelle(n): Ministerium für Gesundheit, mit Material von Wikipedia