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Partnerschaftsabkommen von ONAS und SUEZ zur Abwasserentsorgung

Zwischen dem Office National de l’Assainissement (ONAS-Tunisie) und dem französischen Wasser- und Abfallwirtschaftskonzern „SUEZ“ wurde ein Partnerschaftsabkommen über die Abwasserentsorgung für 960.000 Einwohner in den Gouvernoraten Sfax, Gabes, Medenine und Tataouine geschlossen. Es handelt sich um die „erste öffentlich-private Partnerschaft im Wassersektor in Tunesien“, so der französische multinationale Konzern in einer am Mittwoch, den 26. April 2023, veröffentlichten Erklärung.

Die Finanzierung dieses Konzessionsvertrags hat eine Laufzeit von 10 Jahren und beläuft sich auf insgesamt 200 Millionen Euro, so der Konzern, der das Projekt gemeinsam mit anderen Partnern umsetzen wird. Die Weltbank wird die Finanzierung der Sanierungs- und Erweiterungsarbeiten der Infrastruktur sicherstellen und der tunesische Staat wird den Betrieb und die Wartung dieser Infrastruktur übernehmen. Die Infrastruktur besteht aus 14 Kläranlagen, 106 Pumpstationen und 1.900 km Kanalisationsnetz mit einer Verarbeitungskapazität von 39 Mio. Kubikmeter/Jahr. Der Vertrag sieht auch die Sanierung bestehender Kläranlagen und die Durchführung zusätzlicher Arbeiten vor.

Alle Kläranlagen in Tunesien müssen bis 2028 Abwässer in dreistufiger Behandlung verarbeiten
Die Wiederverwendung des Abwassers für die Landwirtschaft soll durch den Einsatz von Tertiärwasserbehandlungsverfahren ermöglicht werden. Bei der tertiären Abwasserbehandlung wird grundsätzlich in drei Schritten, physikalischer (mechanischer), chemischer und biologischer Behandlung, gereinigt. Erst nach der dritten, der tertiären, Behandlung ist das Abwasser frei von allen zusätzlichen Nährstoffen, die den Wasserkreislauf von Gewässern durcheinander bringen könnten. Danach kann das behandelte Abwasser bedenkenlos in Flüsse eingeleitet oder zur Bewässerung von landwirtschaftlichen Flächen oder Parks verwendet werden.

Durch die Vermeidung von Algenwachstum und der Verschmutzung von Seen wird die Beseitigung von Stickstoff und Phosphor aus dem Abwasser zum Schutz der aquatischen Umwelt beitragen und so die Auswirkungen auf die lokale Biodiversität verringern.

Sabrina Soussan, Vorstandsvorsitzende von SUEZ, sagte: „Dieses strukturierende Projekt wird dazu beitragen, Tunesien zu einer Referenz im Bereich Abwassermanagement auf dem afrikanischen Kontinent zu machen“.

SUEZ ist seit dem Bau der Wasseraufbereitungsanlage Sherbine in Ägypten im Jahr 1948 auf dem afrikanischen Kontinent präsent und hat mehr als 500 Trinkwasser- und Abwasseranlagen gebaut, die die meisten afrikanischen Hauptstädte versorgen, so die gleiche Quelle

Titelbild: Symbolfoto – Nationales Amt für Hygiene (ONAS) – Kläranlage in Tunesien

Quelle: Webmanagercenter