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News rund um Tunesien

This Day in History: 2002-05-07

Der Egyptair-Flug 843 (Flugnummer IATA: MS843, ICAO: MSR843, Funkrufzeichen EGYPTAIR 843) von Kairo nach Tunis verunglückt während des Endanfluges auf den Flughafen Tunis. Vierzehn Menschen wurden getötet und achtundzwanzig verletzt. (Bild: Twitter)

Bei dem verunglückten Flugzeug handelte es sich um eine Boeing 737-566, die zum Zeitpunkt des Unfalls 10 Jahre und 8 Monate alt war. Die Maschine wurde im Werk von Boeing in Renton im Bundesstaat Washington endmontiert und absolvierte am 24. September 1991 ihren Erstflug, ehe sie am 11. Oktober 1990 neu an die Egyptair ausgeliefert wurde, welche die Maschine mit dem Luftfahrzeugkennzeichen SU-GBI zuließ und dieses seitdem durchgehend betrieb. Das Flugzeug trug die Werksnummer 25307, es handelte sich um die 2135. Boeing 737 aus laufender Produktion. Das zweistrahlige Schmalrumpfflugzeug war mit zwei Triebwerken des Typs CFMI CFM56-3C1 ausgestattet. Bis zum Zeitpunkt des Unfalls hatte die Maschine eine kumulierte Betriebsleistung von 26.082 Betriebsstunden bei 15.686 Starts und Landungen absolviert. Zum Zeitpunkt des Unfalls war die Maschine mit einer weißen, „neutralen“ Bemalung ohne Betreiberlogo oder -schriftzug versehen. Die Triebwerke und das Leitwerk hatten eine blaue Bemalung, die ebenfalls ohne Logos oder Schriftzüge war.

Den Flug vom Flughafen Kairo zum Flughafen Tunis hatten 56 Passagiere angetreten. Unter den Passagieren befanden sich 27 Ägypter, 16 Tunesier, drei Algerier, drei Jordanier und zwei Briten. Es befand sich eine sechsköpfige Besatzung an Bord, bestehend aus dem Flugkapitän Ashraf Abdel-Aal, dem Ersten Offizier Khalid Odeh und vier Flugbegleitern.

Der Anflug auf Tunis wurde im Instrumentenflug durchgeführt, da es zu dieser Zeit neblig und regnerisch mit Sandverwehungen war. Die Piloten erhielten die Freigabe zur Landung auf Landebahn 11 des Flughafens Tunis-Karthago. Die Maschine wurde um 14:18 Uhr im Endanflug gegen einen Hügel in der Gegend von Nahli im Norden von Tunis geflogen. Die Maschine setzte in einer Höhe von 750 Fuß über dem Meeresspiegel und 6,4 Kilometer nordwestlich des Flughafens auf.

Von den 62 Insassen der Maschine starben die beiden Piloten, ein Flugbegleiter und elf Passagiere. Unter den überlebenden 45 Passagieren und drei Flugbegleitern wurden weitere 28 Personen verletzt.

Die Untersuchung ergab, dass das Gerät zur Warnung vor minimaler sicherer Höhe (Minimum Safe Altitude Warning, MSAW) in Tunis-Karthago den Anflug für Landebahn 11 nicht abdeckte. Es wurde empfohlen, ein Update des Geräts durchzuführen, um Anflüge auf alle Landebahnen abzudecken. Die Unfallart war ein „Controlled flight into terrain“. (Controlled Flight into or toward Terrain (deutsch gesteuerter Flug ins Gelände oder darauf zu)  st eine Kategorie von Flugunfällen, die sich ereignen, wenn ein voll steuerbares Luftfahrzeug von der Besatzung gegen die Erdoberfläche oder gegen ein Hindernis geflogen wird, ohne dass sich die Piloten des bevorstehenden Zusammenstoßes bewusst sind.)